11.08.2020 | aktualisiert am:  12.07.2021

Mit "Integrierte WärmeWende Wilhelmsburg" startet in Hamburg ein weiteres Reallabor der Energiewende: Heute hat Andreas Feicht, Staatssekretär für Energiepolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, den Zuwendungsbescheid an die Konsortialpartner übergeben.

Im Stadtteil Wilhelmsburg erproben Expertinnen und Experten zukünftig neue Erzeugungs- und Speichertechnologien. Kernstück ist eine Geothermie-Anlage mit der in 3.500 Metern Tiefe Wärme generiert und ins Nahwärmenetz eingespeist wird. Mit dem Konzept der integrierten Wärmewende verfolgt IW³ das Ziel, unterschiedliche regenerative Energieerzeuger und -speicher intelligent mit den Verbrauchern zu koppeln, sodass Energie immer dann verfügbar ist, wenn sie benötigt wird. Staatssekretär Andreas Feicht: „Nachdem letzte Woche mit WESTKÜSTE 100 das erste Wasserstoff-Reallabor an der Küste von Schleswig-Holstein an den Start gegangen ist, demonstriert Hamburg mit „IW3 - Integrierte WärmeWende Wilhelmsburg“ ab heute, wie ein Reallabor in einem urbanen Umfeld funktioniert. IW3 wird mit dem Konzept der integrierten Wärmewende zu einem Leuchtturm für die Energie- und Wärmewende im urbanen Raum. Die hier erprobten Konzepte sind deutschlandweit übertragbar.“

Ergänzend zu den vorhandenen Erzeugern, wie Windkraft oder Solarthermie, ist als Kernstück des nun gestarteten Reallabors eine Geothermie-Anlage geplant. Mit dieser soll aus rund 3.500 Metern Tiefe geothermische Energie gewonnen und in das lokale Nahwärmenetz eingespeist werden. Saisonal überschüssige Wärme soll zukünftig zudem in einem oberflächennahen Gestein zwischengespeichert werden.

Wärme, Strom und Mobilität sind virtuell verknüpft

Ein virtuelles Kraftwerk verbindet die unterschiedlichen regenerativen Erzeuger über eine systemübergreifende Technologieplattform und koppelt die Sektoren Wärme, Strom und Mobilität für eine intelligente und effiziente Energieversorgung im Stadtquartier. Zudem entwickeln die beteiligten Partner für IW³ einen offenen Wärme-Marktplatz, über den Energie aus unterschiedlichen Quellen und von verschiedenen Anbietern automatisiert und transparent gehandelt werden kann.

Lösungen auf andere Städte übertragbar

Für die urbane Wärmeversorgung wird in Deutschland nach wie vor sehr viel fossile Energie verwendet. Die in Wilhelmsburg, einem Stadtteil mit zukünftig fast 70.000 Einwohnern, genutzten neuen Technologien und Verfahren sind daher als Blaupause für Quartiere und Städte in ganz Deutschland geeignet. Der Stromanbieter Hamburg Energie koordiniert das Projekt.

IW³ ist einer der 20 Gewinner des Ideenwettbewerbes Reallabore der Energiewende  des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, die im Juli 2019 durch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier bekannt gegeben wurden. Als Förderformat im 7. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung werden mit den Reallaboren Innovationsprojekte im Industriemaßstab umgesetzt. So soll der Transfer von innovativen Technologien und Verfahren für die Energiewende in den Markt unterstützt werden.

Hier finden Sie eine ausführliche Projektbeschreibung zu IW³. (bs)

©aryfahmed – stock.adobe.com

Klimaneutrale Wärme

Über die Hälfte der Energie in Deutschland nutzen wir, um unsere Häuser, Büros und Geschäfte zu heizen und um Wärme für Gewerbe und Industrie bereitzustellen. Der Übergang hin zu erneuerbarer Wärme, unvermeidbarer Abwärme und CO2-freien Brennstoffen muss organisiert werden.

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Das Informationssystem EnArgus bietet Angaben zur Forschungsförderung, so auch zu diesem Projekt.
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