07.12.2017 | Aktualisiert am: 12.07.2021

Gestern wurden die Preisträger des Ideenwettbewerbs EnEff.Gebäude.2050 im Bundeswirtschaftsministerium in Berlin ausgezeichnet. Im zweiten Teil waren Konzepte für einen künftigen internationalen Energiewettbewerb für Gebäude und Quartiere gesucht, die einen interessanten Austragungsort präsentieren und die vorgeschlagene Wettbewerbsstätte nachhaltig als Experimentierraum oder „Living-Lab“ in das städtische Umfeld integrieren. Dort sollen sich lokale Hochschulen, Behörden, Immobilieneigner, Unternehmen und Bürger einbringen und neue Ideen für energieeffiziente Gebäude und Stadtquartiere in die Breite tragen.

Der Ideenwettbewerb EnEff.Gebäude.2050 stellt Ideen und Konzepte in den Mittelpunkt, die Wege in Richtung nahezu klimaneutraler Gebäude und Quartiere aufzeigen. In der Kategorie 2 haben Kommunen und Hochschulen gemeinsam Konzepte für einen internationalen Energiewettbewerb eingereicht, der in der Tradition des „Solar Decathlon Europe“ steht und diesen weiter entwickelt. Mit ihrer breiten Anwendung soll der Transfer aus der Forschung in die gebaute Praxis intensiviert werden. Der Ansatz ist interdisziplinär, technologieübergreifend, gesellschaftlich und partizipatorisch. Er soll helfen, einen nachhaltigen und organischen Stadtraum zu gestalten. Die fünf prämierten Wettbewerbskonzepte zeichnen sich nicht nur durch eine öffentlichkeitswirksame oder wissenschaftliche Begleitung aus, sondern auch durch die schlüssige Wahl des Austragungsorts und seine Integration in das vorgeschlagene städtebauliche Konzept.

Die Jurysitzung zum zweiten Teil des Ideenwettbewerbs fand am 29.November2017 in Berlin statt. Unter Vorsitz von Professor Hans-Martin Henning, Leiter des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme, bewertete eine interdisziplinär besetzte Jury die eingereichten Arbeiten. Insgesamt wurden 130.000 Euro Preisgeld vergeben.

Gemeinsam im ersten Rang wurden die Bergische Universität Wuppertal mit der Stadt Wuppertal und die Brandenburgische Technische Universität Cottbus mit der Stadt Cottbus für ihre Konzepte mit jeweils 40.000 Euro prämiert. Auf dem zweiten Rang folgen die Ideen der Beuth Hochschule für Technik Berlin mit der Stadt Berlin sowie die Technische Universität Darmstadt mit der Stadt Frankfurt am Main mit einem Preisgeld von 20.000 Euro. Die Technische Universität Braunschweig erhält zusammen mit der Stadt Braunschweig einen Sonderpreis in Höhe von 10.000 Euro.

Die ausgezeichneten Konzepte sind eine wichtige Vorbereitung für die mögliche Ausschreibung eines internationalen Energiewettbewerbs unter internationaler Schirmherrschaft. Ihre Ideen sollen die weitere Konzipierung und Umsetzung des Wettbewerbs wesentlich unterstützen.

 

Beschreibung des Bildinhalts
© Team Energy Endeavor Competition, Region Cottbus
Dezentrale Contests für die regionale Transformation

 

Das Konzept sieht vor, den künftigen Ideenwettbewerb in drei Phasen zu unterteilen: In einer erste Phase sollen Studierendengruppen unmittelbar eingebunden werden, betreut durch ein interdisziplinäres Expertenteam. Dann folgt die intensive Einbindung der Öffentlichkeit in der Veranstaltungsphase. Die dritte und letzte Phase bereitet die Nachnutzung der Wettbewerbsbeiträge vor.

© BINE Informationsdienst
Details zum Beitrag "Energy Endeavor Competition", Region Cottbus

 

In der Region Lausitz werden insgesamt acht Wettbewerbsstandorte in den drei Städten Cottbus, Spremberg und Lübbenau eingebunden. Dabei ist Cottbus zentraler Austragungsort der Energy Endeavour Competition. Teilnehmer aus technischen Hochschulen und Unternehmen sollen beispielsweise am Standort mit dem technischen Schwerpunkt „Smart City/Smart Grid“ unterschiedliche Energieverbraucher und -erzeuger vernetzen und neue digitale Konzepte zur Ressourcenoptimierung umsetzen. Diese sollen beispielhaft für innovative Ansätze in Stadtquartieren und Energiesystemen der Zukunft real ausgeführt werden. Die Umsetzung findet in einem sogenannten Urban Living Lab als Experimentierraum statt, der öffentlichkeitswirksam als großes Schaufenster in den Wettbewerbsbetrieb dient.

Ausgehend von den spezifischen Merkmalen der acht Wettbewerbsstandorte sollen Contests in fünf Kategorien entwickelt werden, deren Disziplinen sich aus den zentralen Themen der nachhaltigen Stadtentwicklung ableiten: Konzept/Entwurf, Soziales & Kultur, Stadtplanung, Technik/Energie und Monitoring. Gleichzeitig entsteht das Konzept eines einheitlich strukturierten Wettbewerbsformats in drei Phasen, mit einer flexiblen Bewertungsstruktur. Thematisiert werden zentrale, semizentrale und dezentralen (Energie)Versorgungslösungen als Teil der Wettbewerbsaufgabe. Die Contests werden direkt in die Planungs- und Realisierungsabläufe der realen Bauvorhaben integriert. Zur Abwicklung und Koordinierung der Organisation soll eine Betreibergesellschaft gegründet werden.

 

© Team Solar Decathlon
Team Solar Decathlon goes Urban, Mirker Quartier Wuppertal

 

Dieser Beitrag entwickelt den bisherigen Wettbewerb „Solar Decathlon“ mit einer Verankerung in einem städtischen Quartier, dem vitalen Mirker Bahnhof im Wuppertaler Stadtteil Elberfeld, weiter. Dabei soll die internationale universitäre Wettbewerbscommunity zum Baustein für das Living Lab der dortigen Quartiersentwicklung werden. Sie soll bereits bestehende lokale Initiativen für ein besonders energieeffizientes Quartier unterstützen und in das Wettbewerbskonzept einbinden.

Das Informationssystem EnArgus bietet Angaben zur Forschungsförderung, so auch zu diesem Projekt.
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