Energieoptimierter Neubau
Libeskind-Neubau als attraktiver Baustein im klimaneutralem Campus
Dank des neuen Gebäudes ist es nun möglich, bislang verteilte Räume und Nutzungen auf dem Campus Scharnhorststraße zu konzentrieren und damit den Austausch unter Studenten und Angestellten der Universität zu vereinfachen.
Vor zehn Jahren entschied sich die Leuphana, ein neues Zentralgebäude zu errichten – zeitgleich mit ihrer Neuausrichtung zur humanistischen, handlungsorientierten und nachhaltigen Universität. Als besonderes Beispiel des energieoptimierten Bauens entwarf der Architekt Daniel Libeskind in Zusammenarbeit mit studentischen Seminaren und einer Summerschool den Neubau. Das Gebäude ist als Niedrigexergie-Wärmeabnehmer wichtiger Bestandteil des Energiesystems für einen künftigen klimaneutralen Universitäts-Campus. Den Bauverlauf begleitete allerdings auch eine brisante Diskussion: Die Baukosten lagen deutlich über den ursprünglich kalkulierten.
Nachhaltiges Gebäude im klimaneutralen Campusverbund
Der Anspruch auf ökologische und soziale Nachhaltigkeit zeigt sich konzeptionell in der Vermeidung von Kühlbedarfen und in minimierten Strombedarfen für Belüftung und Beleuchtung. Bemerkenswert ist die freie Lüftung über zu öffnende Fenster in Kombination mit einer selbstverschattenden Fassade und schaltbarer Verglasung. Das Gebäude wurde mit einer materialsparenden Hohlkörper-Betondecken-Konstruktion ausgestattet. Es verfügt über eine Dachbegrünung, über Terrassen und Lichtschächte. Die Stadt Lüneburg und private Veranstalter können die Räume ebenfalls nutzen – das hilft, Leerstand zu vermeiden. Hinzu kommt eine Gebäudegestaltung mit vielen Flächen für offenes, studentisches Lernen.
Energieeffiziente Sanierung und innovative Wärmeversorgung
Der Neubau ist Bestandteil des Projekts Klimaneutraler Campus, mit dem ein innovatives Energiekonzept für den Universitätsstandort und das angrenzende Stadtgebiet erarbeitet und umgesetzt wird. Das Ziel: Eine vollständige Strom- und Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien und damit Klimaneutralität.
Der vormals als Kaserne genutzte Campus im Gebiet Scharnhorststraße und Bockelsberg wird städtebaulich und energetisch weiterentwickelt. Gemeinsam mit einer Sanierung der aus den 1930er Jahren stammenden Kasernen, soll das Wärmesystem auf erneuerbare Energien umgestellt und exergetisch optimiert werden. Dabei wird der Neubau des Zentralgebäudes einbezogen und die Vernetzung verschiedener Technologien zu einem funktionierenden Gesamtsystem erprobt: ein Verbund aus saisonaler Wärmespeicherung mit direkter Entladung (ohne Wärmepumpe), Solarthermie und einem Niedrigexergiesystem. Innovative Besonderheit des Konzepts ist die saisonale Speicherung von Wärme in einem untertägigen Grundwasserleiter, auch Aquifer genannt.