06.05.2021 | Aktualisiert am: 12.07.2021

Im städtischen Umfeld gibt es viele Ansätze, um in den Sektoren Gebäude, Wohnen und Mobilität CO2-Emissionen einzusparen – wenn diese auch noch verknüpft und optimiert werden, sind die Einsparungen umso höher. Das ist die Idee des Forschungsprojekts DELTA, einem Reallabor der Energiewende, das nun in Darmstadt startet.

Das Energiesystem in der Stadt spielt für das Erreichen der deutschen Klimaziele eine große Rolle. Städte haben eine hohe Energiedichte und komplexe Energieströme. In Darmstadt wollen mehrere Akteure, die bereits erfolgreiche Einzel-Innovationen umgesetzt haben, mit dem Reallabor DELTA Optimierungspotenziale in diesem Energiesystem heben.

DELTA (kurz für „Darmstädter Energie-Labor für Technologien in der Anwendung“) wird dabei zum „Schaufenster für die urbane Energiewende durch interagierende energieoptimierte Quartiere“ werden – so der volle Titel des Projekts. Es zählt zu den Gewinnern des Ideenwettbewerbes Reallabore der Energiewende des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). Die Reallabore zeigen praxisnah, wie Energiewende funktioniert. Die zukunftsweisenden Projekte betrachten jeweils mehrere Energietechnologien im Zusammenhang und setzen diese im industriellen Maßstab um. Im 7. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung sollen sie als innovatives Format in der Förderpolitik die angewandte Forschung in Richtung Praxistransfer ergänzen und die Energiewende voranbringen.

Sieben Teilprojekte verbinden Sektoren

Städte bestehen aus vielen einzelnen Quartierstypen. DELTA betrachtet hierbei sowohl industriell wie auch wohnlich geprägte Zwecke. Sie unterscheiden sich zum Beispiel hinsichtlich der Mobilitätsbedarfe, der Energieinfrastruktur, des zeitlichen Verlaufs der Energienutzung sowie der benötigten Nutzenergien. Eine energetische Kopplung dieser Sektoren kann konventionelle Energieträger aus dem Energiesystem verdrängen.

Die Teilprojekte von DELTA beschäftigen sich mit energieoptimierten Wohnquartieren, nutzbarer Industrie-Abwärme, dezentraler Elektrolyse, Flexibilität im Mittelspannungsnetz, emissionsarmer Mobilität sowie nichttechnischen Innovationen. Die Teilprojekte werden dabei ganz real mit Leitungen und Speichern für Wärme, Strom, Gas und Wasserstoff verknüpft und die Netze mit digitalen Methoden betrieben.

Durch das Projekt sollen über 14.000 Tonnen CO2 eingespart werden; Skalierungen nach dem Ende der Projektlaufzeit könnten die Einsparungen bis auf 25.000 Tonnen jährlich anheben. Dies wird durch einen reduzierten Verbrauch, eine flexibilisierte Stromerzeugung und einen effizienteren Einsatz von Ressourcen erreicht. Das BMWi fördert das Vorhaben mit 40,1 Millionen Euro. (pj)

Eine ausführliche, regelmäßig aktualisierte Vorstellung des Projektes finden Sie hier.

Kontakt

Koordination
TU Darmstadt, Institut für Statik und Konstruktion
http://www.ismd.tu-darmstadt.de

+49(0)6151-16-23013

©photo 5000 - stock.adobe.com

Quartier und Stadt

Neben der energetischen Optimierung einzelner Gebäude birgt die ganzheitliche Betrachtung städtischer Siedlungsräume ein großes Potenzial zur Steigerung der Energieeffizienz. Städte können dabei wichtige Rahmenbedingungen für die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen vorgeben.

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Das Informationssystem EnArgus bietet Angaben zur Forschungsförderung, so auch zu diesem Projekt.
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