25.06.2020 | aktualisiert am: 14.07.2021

Nachdem die Teilnehmer für den Solar Decathlon Europe, dem Zehnkampf für nachhaltiges Bauen und Leben, kurz vor der Corona-Pandemie bereits in den Startlöchern standen, müssen sie sich nun gedulden: Der Wettbewerb in Wuppertal wird auf den Sommer 2022 verschoben.

Eine internationale Fachjury hatte die 18 Teams aus den Bewerbern ausgewählt. „Wir sind überwältigt vom internationalen Interesse an unserem urbanen Solar Decathlon Europe 21“, hatte Projektleiter Daniel Lorberg von der Bergischen Universität Wuppertal noch zu Jahresbeginn erklärt.

Nun steht fest, dass die Teams sich bis 2022 gedulden müssen. „Ein Großevent mit 18 Teams aus elf Ländern und hohem Besucher_innenansturm würde 2021 eventuell auf erschwerte Bedingungen treffen. Zur Verlegung zwingt uns jedoch vor allem, dass die Teams in ihrer Arbeit gegenwärtig so beeinträchtigt sind, dass Quantität und Qualität der Beiträge zum ursprünglich geplanten Datum in Frage stünden“, erklärt Lorberg nun.

Die Anti-Corona-Maßnahmen fallen in einzelnen Ländern unterschiedlich aus. Dadurch sind einige Teams in ihrer Zusammenarbeit derzeit eingeschränkter als andere. „Der Zeitplan des SDE21 ist straff. In knapp zwei Jahren müssen die Teams ganze Gebäude konzeptionieren und eine Wohneinheit daraus in Wuppertal aufbauen“, sagt Katharina Simon, Projektdirektorin für Architektur und urbane Innovation: „Die Verschiebung und der dadurch gewonnene zeitliche Puffer garantieren weiterhin faire Wettbewerbsbedingungen.“

Der Wettbewerb wurde 2002 in den USA ins Leben gerufen und findet 2022 weltweit zum 21. Mal statt. Nach Austragungsorten wie Madrid und Versailles kommt die europäische Fassung des Wettbewerbs nun erstmals mit neuem urbanem Profil nach Deutschland.

Entsprechend sollen Ideen für eine nachhaltige, energieeffiziente und sozialverträgliche Architektur im Mittelpunkt stehen. Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), hat das Projektteam der Bergischen Uni Wuppertal in Kooperation mit der Stadt Wuppertal, dem Wuppertal Institut, der Initiative Utopiastadt, den Wuppertaler Stadtwerken und der Neuen Effizienz GmbH den Wettbewerb erstmals nach Deutschland geholt.

Altmaier: „Real gelebte Energiewende“

Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, sagte dazu: „Ich bin stolz, dass es Wuppertal gelungen ist, mit seiner innovativen Idee eines urbanen Wettbewerbs die Jury zu überzeugen. Ich bin sicher, dass die Teams Ideen präsentieren werden, die als Musterlösungen für andere Städte und Länder gelten werden. Das ist real gelebte Energiewende.“

Die 18 ausgewählten Teams haben nun rund zwei Jahre Zeit, ihre Gebäude zu konzeptionieren und zu planen. Im Juni 2022 werden schließlich repräsentative Ausschnitte der Gesamtgebäude im Maßstab 1:1 auf dem Areal des Utopiastadt Campus' aufgebaut und betrieben. Während die voll funktionsfähigen Häuser für Besucher_innen offen und erlebbar sind, treten die Teams in zehn Wettbewerbsdisziplinen gegeneinander an. Darunter Nachhaltigkeit oder soziale Elemente. Vorstellen sollen die Teams ihre Konzepte bereits im April. Neben Arbeitsworkshops werden sich die Zehnkämpfer bei einem Stadtspaziergang auch mit lokalen Akteuren aus dem Mirker Quartier vernetzen.

Alle Teams des Solar Decathlon

Die 18 Teams des Solar Decathlon Europe 21 sind:

  • Aachen Fachhochschule Aachen (Team socialENERGY), Deutschland
  • Bangkok Universität Bangkok (Team SAB adaptive living quarter), Thailand
  • Bangkok King Mongkut’s University of Technology Thonburi (Team UR-BAAN), Thailand
  • Biberach Hochschule Biberach (Team X4S), Deutschland
  • Bukarest Universität für Architektur und Stadtplanung „Ion Mincu“ (Team EFdeN), Rumänien
  • Delft Technische Universität Delft (Team SUM), Niederlande
  • Düsseldorf Hochschule Düsseldorf (Team HSD - MI-MO), Deutschland
  • Eindhoven Technische Universität Eindhoven (Team VIRTUe), Niederlande
  • Göteborg Technische Hochschule Chalmers (Team C-Hive), Schweden
  • Grenoble Grenoble School of Architecture (Team Aura), Frankreich
  • Karlsruhe Karlsruher Institut für Technologie (Team RoofKIT), Deutschland
  • Kopenhagen Technische Universität Dänemark (Team Denmark), Dänemark
  • Pécs Universität Pécs (Team Lungs of the City), Ungarn
  • Prag Tschechische Technische Universität (Team FIRSTlife), Tschechien    
  • Rosenheim Technische Hochschule Rosenheim (Team Level Up), Deutschland
  • Stuttgart Hochschule für Technik Stuttgart (Team col.lab), Deutschland
  • Taipeh Chiao-Tung-Nationaluniversität (Team House for All), Taiwan
  • Valencia Polytechnische Universität Valencia (Team Azalea), Spanien

Kontakt

Koordination

Bergische Universität Wuppertal
Dr. Marion Wittfeld


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