13.10.2022 | Aktualisiert am: 13.10.2022

Das „Solar Heating and Cooling Programme“ (SHC) der Internationalen Energieagentur (IEA) hat Projekte ausgezeichnet, die die Kosten für solares Heizen und Kühlen senken. Verliehen wurde der Preis auf der EuroSun in Kassel. Fokus der Konferenz: die solare Wärmeversorgung für Gebäude, Quartiere und Industrie.

Einfach, erschwinglich, nachhaltig: Das soziale Wohnprojekt des Orange River Vineyard (ORVI) aus Namibia hat die internationale Jury des Solar Heating and Cooling Awards, kurz: SHC-Awards 2022 überzeugt. Das Projekt-Team hat 58 Häuser in Aussenkehr, einem Ort im Süden Namibias, mit solarthermischen Systemen ausgestattet, um den Energieverbrauch und die Kosten für die Bewohnerinnen und Bewohner zu senken. Durch die Anlagen können 120.000 Kilowattstunden Strom produziert werden. Zuvor versorgten alte Kohlekraftanlagen die Gebäude. Dadurch verbessert sich nicht nur der Lebensstandard der Menschen vor Ort, es werden jährlich auch 36 Tonnen CO2 eingespart.

Das Projekt zeige, wie einfach und bezahlbar Wohnhäuser lokal gebaut und mit nachhaltiger Solartechnologie ausgestattet werden können, heißt es in einer Pressemitteilung des „Solar Heating and Cooling Programme“ der Internationalen Energieagentur, die den Preis verleiht.

EuroSun Konferenz 2022: Schwerpunkt thermische Speicherung

Ausgezeichnet wurden die Gewinner auf der EuroSun, die in diesem Jahr in Kassel stattfand. Rund 450 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 50 Ländern, davon 40 aus einkommensschwachen Ländern, sowie 100 Studierende waren für Fachvorträge, Workshops und Arbeitsgruppen angereist. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) war als einer der Sponsoren vor Ort.

Im Fokus der Konferenz standen verschiedene Themenbereiche der solaren Wärmeversorgung für Gebäude, Quartiere, Städte und Industrie. Ein Schwerpunkt lag auf der thermischen Speicherung. Auch die deutschen Experten der AG 10 Solarthermietechnologie des Forschungsnetzwerks Energiewendebauen waren mit zahlreichen Beiträgen vertreten und präsentierten verschiedene Vorhaben zur Niedertemperatursolarthermie.

Keynote-Vorträge beleuchteten unter anderem das internationale Umfeld, die Bedeutung der Solarthermie, die Energiewende im Kontext des Ukrainekriegs sowie verschiedene Konzepte für Klimaneutralität.

Starkes deutsches Engagement im TCP SHC

Das Technology Cooperation Programm Solar Heating and Cooling (TCP SHC) der IEA wurde 1977 als eines der ersten Forschungskooperationsprogramme der IEA ins Leben gerufen. Das „Solar Heating and Cooling Programme“ (SHC) befasst sich mit dem solaren Heizen und Kühlen. Deutschland spielte hierbei von Beginn an eine wichtige Rolle.

Aktuell engagieren sich deutsche Expertinnen und Experten in zahlreichen Tasks und Projekten des Programms (nähere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite des SHC) und profitieren von dem internationalen Austausch. Mit multidisziplinärer internationaler Forschung und Wissensaustausch sowie Markt- und Politikempfehlungen arbeitet das TCP SHC daran, solarthermische Systeme für verschiedene Anwendungsfelder zu etablieren. Die internationalen Akteure wollen technische und nicht-technische Hindernisse abbauen und das Bewusstsein wichtiger Entscheidungsträger stärken. Zudem soll die Industrie dazu ermutigt werden, neue solarthermische Produkte und Dienstleistungen zu nutzen. (ks)

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