
Leitfaden veröffentlicht
Mehr Effizienz für Heiztechnik in Mehrfamilienhäusern
Mit dem neuen Verfahren können Wohnungsunternehmen die Effizienz der Heizzentralen in ihren Mehrfamilienhäusern messen. Das System erfasst permanent Werte wie etwa den Verbrauch für Warmwasser und Heizung, Erträge aus regenerativen Energie-Anlagen sowie Temperaturen und Volumenströme der Heizkreise. Diese werden dann automatisch ausgewertet. „Wir möchten erreichen, dass die Auswertungssoftware automatisch eine Effizienzanalyse der eingegangenen Daten durchführt“, erklärt Daniel Eggert, Leiter des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Projektes FeBOp-MFH (Wärmeversorgung in Mehrfamilienhäusern' Permanente Betriebs-Optimierung durch automatische Analyse im Feld). Das im Mai 2018 gestartete Vorhaben ist jetzt abgeschlossen.
Während der Laufzeit des Projektes haben die Forschenden einige Messgeräte in den Heizungskellern von rund 30 Mehrfamilienhäusern in Hannover, Hameln und Nordhorn installiert. Sie entwickelten ein Messsystem, das die Verbrauchsdaten in den Heizungskellern erfasst und mit Erwartungswerten vergleicht. So können die Wohnungsunternehmen den Betrieb ihrer Anlagen nicht nur permanent überwachen, sondern sie werden auch sofort auf Effizienzmängel oder Verbesserungsmöglichkeiten hingewiesen.
Die automatischen Analysen des neuen Systems können den Wohnungsunternehmen zum Beispiel folgende Informationen liefern:
- Nutzungsgrad des oder der Wärmeerzeuger(s)
- Spezifischer Aufwand für die Trinkwarmwasserbereitung
- Außentemperaturabhängiger Wärmeverbrauch
- Effizienzverluste und ihre Ursachen sowie Effizienzsteigerungspotenziale
- Planungsgrundlagen für Modernisierung sowie die Überprüfung der Wirksamkeit (kürzlich) durchgeführter energetischer Maßnahmen
Die Daten und daraus abgeleiteten Kennwerte helfen den Wohnungsunternehmen, Sanierungen an ihren Gebäuden passgenau durchzuführen. So kann etwa der Ertrag einer geplanten Solarthermieanlage qualifiziert prognostiziert werden oder der Einbau einer Wärmepumpe bewertet werden, wenn die Profile der Gebäudenetztemperaturen vorliegen. Ein regelmäßiger Effizienzbericht kann perspektivisch den Mietern gegenüber als Qualitätsnachweis dienen.
Umfangreiches Informationsmaterial verfügbar
Auf der Website zum Projekt findet sich neben einer Installationsbeschreibung der Messtechnik auch ein Leitfaden für das im Projekt entwickelte Monitoringsystem. Darüber hinaus gibt es Faktenpapiere rund um das Thema „Optimierte Wärmeversorgung in Mehrfamilienhäusern“. Zielgruppen sind neben der Wohnungswirtschaft auch das Handwerk, Planungsbetriebe, Energieberaterinnen und –berater sowie Mitarbeitende im Gebäudemanagement.