29.08.2022 | Aktualisiert am: 29.08.2022

Mit einem innovativen Förderformat die klimaneutrale Transformation städtischer Quartiere voranbringen: Dies ist die Idee hinter dem europäischen Wettbewerb Living Labs Europe Competition. Auf einem Workshop diskutierte der Projektträger Jülich mit Partnern der Driving Urban Transitions Partnership das Konzept.

In allen europäischen Ländern entfällt ein großer Teil des Energieverbrauchs auf Gebäude. Dem Gebäudesektor kommt somit bei der Energiewende eine Schlüsselrolle zu. Um diesen umzugestalten, müssen sowohl die Wissenschaft und die verschiedenen Interessengruppen als auch die Einwohnerinnen und Einwohner miteinbezogen und deren Innovationsgeist angeregt werden. Der Wettbewerb Living Labs Europe Competition (LLEC) setzt genau hier an. Das europaweite, fortlaufende Wettbewerbsformat soll die lokale Quartierstransformation von der ersten Idee bis hin zur Nutzungsphase begleiten. Ziel des LLEC ist es, klimaneutrale Quartierstransformation voranzubringen und einen Transfer-Ruck auszulösen.

Das innovative Förderformat hat der Projektträger Jülich (PtJ) für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) entwickelt. Der EU-weite Nachbarschaftswettbewerb zielt darauf ab, Städte klimaneutral umzugestalten, die Klimaschutzmaßnahmen in Europa gemeinsam zu verbessern und die Sanierungsrate von Gebäuden zu erhöhen. Er richtet sich an Städte und Gemeinden in der Europäischen Union, die ein Quartier als "Living Lab" nachhaltig umgestalten wollen.

Als lebende Labore fungieren die teilnehmenden Quartiere, in denen interdisziplinäre Teams aus Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam mit kommunalen Vertretern und Bewohnern der Quartiere neue Ideen entwickeln, erproben und in die Praxis umsetzen.

Projektträger Jülich entwickelt Konzept mit europäischen Partnern weiter

Ende Juni trafen sich im Rahmen des Solar Decathlon Europe 21/22 in Wuppertal der Projektträger Jülich mit den für den Wettbewerb relevanten Akteuren. Der Workshop brachte die Driving Urban Transitions Partnership (DUT), die beteiligten Mitgliedsstaaten und die Europäische Kommission (JRC) zusammen. Die Teilnehmenden diskutierten die Möglichkeiten und Herausforderungen der Nutzung von Wettbewerbsformaten als innovative Förderinstrumente für die urbane Transformation.

Dabei ging es darum, wie die Mitgliedsstaaten, die Europäische Kommission aber auch die Akteure vor Ort wie Städte, Gemeinden und Interessensvertreter mit eingebunden werden könnten und durch den Wettbewerb neuartige Anreize zur Partizipation und Motivation geschaffen werden. Eine wichtige Rolle spielten hierbei ebenfalls die Finanzierungsmechanismen in Europa.

Einig waren sich die Teilnehmenden, dass der LLEC einen integrativen Ansatz ermöglicht, der die Bedürfnisse aller berücksichtigt: Von Einzelpersonen über Städte bis hin zu politischen Entscheidungsträgern und Investoren. Ein nächster Schritt ist die Ausarbeitung wie Aspekte des LLEC in die Konzepte der Valorisierungsstrategie der DUT einbezogen werden können. Die Ideen des LLEC geben dabei Anstoß und Inspiration zur Entwicklungen der neuen Förderformate.

Booklet jetzt verfügbar

Informationen zu Agenda, Inhalten und Ergebnissen des Workshops „Creating an European Competition on Transformation of Neighbourhoods“ vom 23. bis 24. Juni 2022 in Wuppertal können im einem jetzt veröffentlichten Booklet nachgelesen werden.