14.12.2023 | Aktualisiert am: 14.12.2023

Aus mehr als 70 Projekten haben eine Experten-Jury und Teilnehmende einer Online-Abstimmung die Gewinnerteams ausgewählt. Der Open District Hub (ODH) hat den Preis dieses Jahr zum ersten Mal vergeben. Innovation, Integration und Impact lauteten die Gewinnerkategorien.

Von fossiler zu 100 Prozent erneuerbarer Energieversorgung: Daran arbeiten die Forschenden im Vorhaben FUBIC All Electricity Realization, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird. Bei den ODH-Awards hat das Forscherteam nun den ersten Platz in der Kategorie Innovation gewonnen. In dem ausgezeichneten Projekt in Berlin-Dahlem setzen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf eine Strom- und Wärmeversorgung, die rein auf elektrischer Energie basiert. Dieser Ansatz ist wirtschaftlich und lässt sich auch auf ähnlich strukturierte Quartiere übertragen.

Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gemeinsam geförderte Quartiersprojekt ENaQ Energetisches Nachbarschaftsquartier Fliegerhorst Oldenburg hat die meisten Stimmen in der Kategorie Integration erzielt. In dem Vorhaben entsteht in Oldenburg, auf der Fläche eines ehemaligen Fliegerhorsts, ein klimaneutrales Quartier. Der Energiebedarf wird zum größten Teil aus lokal erzeugter Energie gedeckt. Die Sektoren Strom, Wärme und Elektromobilität sind über ein Versorgungsnetz miteinander gekoppelt. Unter dem Motto „Nachbarn für Nachbarn“ wird ein Verbund aus Energieerzeugenden und –verbrauchenden gebildet, die sich in räumlicher Nähe zueinander befinden.

Auch in der Kategorie Impact hat ein BMWK-gefördertes Vorhaben den ersten Platz belegt: Das Klimaquartier Neue Weststadt Esslingen in Baden-Württemberg. Hier entsteht auf dem ehemaligen Güterbahnhofgelände im Westen von Esslingen ein klimaneutrales Stadtquartier, in dem die Sektoren Strom, Wärme, Kälte und Mobilität miteinander gekoppelt sind. Mitten im Viertel ist eine Elektrolyse-Anlage installiert. Diese nutzt überschüssigen erneuerbaren Strom aus Photovoltaikanlagen der Quartiersdächer und aus überregionaler Erzeugung, um grünen Wasserstoff herzustellen.

Im Reallabor der Energiewende Integrierte Wärmewende Wilhelmsburg (IW3) zeigen die Projektpartner, wie ein zukunftsfähiges Wärmeverbundsystem aus erneuerbarer Wärme funktionieren kann. Dafür entwickeln und erproben sie im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg neue Technologien. Herzstück ist hierbei eine Geothermie-Anlage, die das Quartier mit klimafreundlicher Wärme versorgen soll. Der Aufbau eines intelligenten Wärmenetzes sowie eines Wärmemarktes sind ebenfalls Ziele von IW3. Das BMWK-geförderte Vorhaben erreichte in der Kategorie Integration den zweiten Platz.

Projekte haben sich in zweistufigem Auswahlverfahren behauptet

Bei dem Nominierungsverfahren hatte die achtköpfige Experten-Jury, die aus dem ODH-Vorstand besteht, die Quartiersprojekte je nach Kategorie unter wissenschaftlichen, technischen, sozialen, innovativen und nachhaltigen Aspekten begutachtet und ausgewählt. Grundlage dafür waren mehr als 70 Projekte aus dem ODH-Quartierskompendium 2023. Je Kategorie kamen drei Quartiersprojekte auf die Shortlist. Bei einer Online-Abstimmung, an der 1.056 Personen teilgenommen hatten, wurden dann die beliebtesten Projekte gewählt. Das Ergebnis floss zur Hälfte in die davon unabhängige Abstimmung der Experten-Jury ein. Beide Abstimmungen gemeinsam haben die Ergebnisse für die Platzierungen ergeben. Nähere Informationen finden Sie auf der ODH-Webseite.

Der Open District Hub e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für das Gelingen der Energiewende und die Entwicklung lebenswerter, klimaneutraler Städte und Regionen engagiert. Der Schwerpunkt liegt auf Quartiersthemen. (bs)

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