04.09.23 | Aktualisiert am: 04.09.2023

Eine jetzt erschienene Publikation der wissenschaftlichen Begleitforschung Energiewendebauen zeigt, welche Möglichkeiten die Digitalisierung vor allem für die Wärmewende im Gebäude- und Quartiersbereich bietet - aber auch, wo es bei der Umsetzung noch hakt.

„Thesen zur Digitalisierung der Energiewende in Deutschland: Status Quo und Ausblick - eine Expert*innenbefragung der deutschen Forschungslandschaft“ lautet der Titel des jetzt veröffentlichten Papiers. Forschende der Technischen Universität Berlin, der Universität der Künste, dem Einstein Center Digital Future und dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, haben zu diesem Thema 270 Expertinnen und Experten befragt.

Dass die Digitalisierung viele Optimierungsmöglichkeiten für Gebäude und Quartiere bietet, wird von einem Großteil der Befragten bejaht: Immerhin 58 Prozent stimmen der Aussage „Die Digitalisierung bietet die größten (Energie-)Einsparpotenziale im Bereich Gebäude/Quartiere“ größtenteils zu.

Der Bericht analysiert unter anderem, wie die Expertinnen und Experten die Digitalisierung in den Bereichen klimagerechtes Planen, Bauen und Betreiben von Gebäuden, Quartieren und Wärmenetzen einschätzen. Insgesamt betonen die Befragten, dass die notwendigen Technologien für die Energiewende vorhanden seien. Für deren Anwendung und Umsetzung in der Praxis gibt es aber scheinbar noch einige Hemmnisse. Hierzu zählen laut der Umfrage, dass es in vielen Bereichen noch keine klare Regulierung gäbe, Lösungen nur schwer zugänglich seien, der Automatisierungsgrad noch zu gering wäre und die Integration von relevanten Bausteinen wie der technischen Gebäudeausrüstung noch nicht ausreichend sei.

Wie dies geändert werden kann, erläutert der Bericht ebenfalls. Die Expertinnen und Experten empfehlen, dass die zuständigen Stellen einheitliche Standards und Methoden zum Umgang mit Daten, etwa bei der Datenerhebung und -auswertung, festlegen. Open Source Software sowie öffentlich zugängliches Datenmaterial wären ebenfalls hilfreich. Leitfäden und Richtlinien könnten einen weiteren, wichtigen Beitrag zur Digitalisierung der Wärmewende leisten.

70 Prozent der Befragten stimmen der Aussage „Der Mehrwert der Digitalisierung für die Energiewende im Gebäude- und Quartiersbereich ist in der breiten Bevölkerung noch nicht nachvollziehbar“ zu. Auch hier könnten nach Einschätzung der Expertinnen und Experten mehr Transparenz und Information helfen.

Die Publikation steht ab sofort auf den Seiten der Technischen Universität Berlin zum Download bereit. (bs)

Kontakt

Technische Universität Berlin
Prof. Dr.-Ing. Rita Streblow

Tel.: 030 31479458

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