Die Endenergieeffizienz zu steigern und erneuerbare Energien vermehrt zu nutzen, sind wesentliche Faktoren, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Eine entscheidende Rolle spielt hierbei die  leitungsgebundene Versorgung mit Wärme (und auch Kälte). Sie kann den Verbrauch fossiler Brennstoffe durch die Nutzung von industrieller Abwärme und erneuerbarer Energiequellen wie Solarthermie reduzieren.

Das Technology Collaboration Programme District Heating and Cooling (TCP DHC) befasst sich mit der Auslegung, Leistung und dem Betrieb von Erzeugungs- und Verteilungssystemen sowie Verbraucheranlagen. Im Rahmen von DHC finden Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsprojekte statt. Darüber hinaus ist das TCP Schirmherr des „International Symposium on District Heating and Cooling“. Auf der alle zwei Jahre an wechselnden Veranstaltungsorten stattfindenden Konferenz werden neueste Forschungsergebnisse der internationalen Fachwelt vorgestellt. Die Konferenz im Jahr 2021 fand als hybrides Event in Nottingham (UK) und online statt. Das TCP ist auch Sponsor des internationalen  „DHC+ Student Awards“ und unterstützt damit seit vielen Jahren den wissenschaftlichen Nachwuchs auf dem Gebiet der leitungsgebundenen Versorgung mit Wärme und Kälte

Design, Performance und Betrieb von Wärme- und Kältenetzen sind Forschungsthemen, die Expertinnen und Experten hier bearbeiten. Dabei geht es um den gesamten Prozess von der Erzeugung und Verteilung der Wärme oder Kälte bis zur Übergabe an den Endkunden. Bei den eingesetzten Technologien haben Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen eine hohe Relevanz, auch wegen der wachsenden Bedeutung, die Elektrizität bei der Deckung des weltweiten Energiebedarfs spielt. Ein Vorteil: Die Wärme, die bei der Stromerzeugung über KWK entsteht, kann wieder rückgewonnen werden.

Die Nutzung von industrieller Abwärme oder Solarthermie für die Beheizung sowie die Verwendung von Grundwasser oder Kälte aus Wärme für die Gebäudekühlung spielen ebenfalls eine wichtige Rolle im Technologieprogramm DHC. Die Verteilung der Energie kann in großen, ausgedehnten Netzen mit zentralem Erzeuger oder mehreren dezentralen Erzeugern sowie in kleineren Inselnetzen erfolgen.

Um Treibhausgase einzusparen, empfiehlt das Technologieprogramm der IEA zunächst, den Endenergiebedarf zu verringern. Danach sollte analysiert werden, welche der oben aufgeführten Maßnahmen in Betracht kommen. Erst wenn genannten Möglichkeiten untersucht worden sind, muss die effiziente Nutzung fossiler Brennstoffe in Betracht gezogen werden.

Gründungsjahr: 1983
Finanzierungsart: Cost-shared (seit 1983) sowie Task-shared (seit 2012)
Mitgliedstaaten: Belgien, Dänemark, China, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Kanada, Korea, Norwegen, Österreich, Schweden, UK, USA

Kontakt

Delegate
Projektträger Jülich
Geschäftsbereich Energiesystem: Nutzung
Dr. Carsten Magaß

Alternate
AGFW - Der Effizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e.V.
Dr. Heiko Huther

© AdobeStock/tonefotografia

Energieforschung.de

Hier finden Sie aktuelle Infos zur Energieforschungspolitik und zur Projektförderung im 8. Energieforschungsprogramm zur angewandten Energieforschung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)

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