Laut der 2019 verabschiedeten Vision des Technology Collaboration Programme Solar Heating and Cooling (TCP SHC) sollen Solartechnologien 2050 mehr als 50% des Niedertemperatur-Heiz- und Kühlbedarfs für Gebäude decken und einen erheblichen Anteil an der Wärmeversorgung des Agrar- und Industriesektors haben. Solare Heizung und Kühlung kann somit erheblich dazu beitragen, die CO2-Emissionen weltweit zu senken und das Ziel des Pariser Abkommens zu erreichen.

Im TCP SHC spielt Deutschland von Beginn an eine wichtige Rolle. Das TCP wurde 1977 als eines der ersten Forschungskooperationsprogramme der Internationalen Energieagentur ins Leben gerufen. Mit multidisziplinärer internationaler Forschung und Wissensaustausch sowie Markt- und Politikempfehlungen arbeitet das SHC TCP daran, solarthermische Systeme für die verschiedenen Anwendungsfelder zu etablieren. Technische und nicht-technische Hindernisse sollen abgebaut werden. Das Bewusstsein wichtiger Entscheidungsträger soll gestärkt und die Industrie dazu ermutigt werden, neue solarthermische Produkte und Dienstleistungen zu nutzen.

Die wichtigsten Ziele von IEA SHC sind:

  • die Überwindung von Hindernissen und die Erhöhung des weltweiten Marktanteils der Solarbranche durch Forschung
  • die Entwicklung und Erprobung von Hardware, Materialien und Designwerkzeugen
  • die Erweiterung des solarthermischen Marktes und die Sensibilisierung von politischen Entscheidungsträgern und Verbrauchern.


Aktuell sind 20 Mitgliedsstaaten von vier Kontinenten beteiligt und fünf Organisationen, unter anderem  UNIDO Global Networks of Regional Systainable Energy Centres. Alle Mitglieder haben das Recht, neue Projekte, so genannte Tasks, vorzuschlagen. Jedes Mitglied entscheidet, ob es an einem bestimmten Projekt teilnimmt oder nicht. Die Arbeit erfolgt auch in Zusammenarbeit mit anderen IEA Technologieprogrammen (z.B. District Heating and Cooling, Energy in buildings and communities, Heat Pump Technologies, Photovoltaik Power Systems und SolarPACES). Weiterhin arbeitet das SHC TCP auch mit externen Akteuren auf diesem Gebiet zusammen, einschließlich der Verbände der Solarindustrie in Australien, Europa und Nordamerika.
Das TCP Solar Heating and Cooling unterstützt die Erforschung und Entwicklung in einem sehr breiten Themenspektrum, 55 Tasks wurden in den letzten 40 Jahren erfolgreich abgeschlossen.

Die Mitglieder von IEA SHC befassen sich schwerpunktmäßig mit folgenden Themen:

  • Solares Heizung und Warmwasserbereitung
  • Solares Kühlen
  • Solarwärme für industrielle und agrarische Prozesse
  • Solare Nah- und Fernwärme
  • Solares Bauen, städtisches solares Planen
  • Photovoltaisch-thermische Kollektoren
  • Tageslichtnutzung
  • Materialien und Komponenten
  • Standardisierung, Zertifizierung, Testmethoden
  • Solare Strahlung und Vorhersagen
  • Speicherung von Solarwärme


2012 wurde ein eigenes internationales SHC Konferenzformat etabliert. Vier internationale Konferenzen fanden seitdem statt. Seit 2017 finden diese in Kooperation mit dem ISES - Solar World Congress statt. Regelmäßig wird außerdem der SHC Solar Award vergeben. Über die Solar Academy werden die Ergebnisse in Veranstaltungen / Webinaren in entsprechenden Trainings verbreitet.

Gründungsjahr: 1977
Finanzierungsart: (Task-shared/Cost-shared): Task shared
Mitgliedstaaten: aktuell 20 Mitgliedsstaaten (davon 14 aus Europa, China, Kanada, Südafrika, Australien, Mexiko, Türkei) und 5 Organisationen

Kontakt

Projektträger Jülich
Geschäftsbereich Energiesystem: Nutzung (ESN 6)
Kerstin Krüger
Tel.: 030 20199- 530

© AdobeStock/tonefotografia

Energieforschung.de

Hier finden Sie aktuelle Infos zur Energieforschungspolitik und zur Projektförderung im 8. Energieforschungsprogramm zur angewandten Energieforschung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)

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