25.09.2020 | aktualisiert am: 12.07.2021

Zwei Sonnenhäuser und deren Messwerte waren Anlass für einen Workshop, der kürzlich in Cottbus stattfand. Die privatwirtschaftlich gebauten, solaren und teilautarken Mehrfamilienhäuser sind Forschungsobjekte im Projekt Eversol-MFH.

In dem Vorhaben analysieren die Forschenden neben gebäudespezifischen Werten zusätzlich die thermischen und elektrischen Energieflüsse mit den Schnittstellen Haus und Quartier. Messwerte wie Stromverbrauch, solarthermischer und photovoltaischer Nutzungsgrad und Speicherfüllstand werden kontinuierlich erfasst und sind öffentlich zugänglich. Mit den gesammelten Monitoring-Daten kann das Gebäude-Energiemanagement verbessert und die sektorübergreifende Vernetzung im Quartier weiterentwickelt werden.

Auf dem zweiten Präsenzworkshop des Forschungsprojektes Ende August präsentierten die Expertinnen und Experten Ergebnisse aus Messungen, Simulationen, Umfragen und Projektbeispielen. Rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Forschung, Planung, Energieversorgung und Wohnungswirtschaft waren live beim Projektpartner eG Wohnen oder online dabei.

Diskussionsthema Pauschalmiete

Der Energiebedarf von Wohngebäuden soll zunehmend regenerativ gedeckt werden. Für Bauherren oder Wohnungsbaugenossenschaften bedeutet dies einen höheren Aufwand und zusätzliche Kosten. Diese schlagen sich vor allem im fixen Kostenanteil von Nebenkostenabrechnungen nieder, während die verbrauchsabhängigen Kosten weiter sinken. Die Workshop-Teilnehmer diskutierten darüber, ob es langfristig sinnvoll ist, hier eine Pauschalmiete einzuführen.  

Neben Technik und Kosten spielte auch die Soziologie eine Rolle: So bestand Konsens darüber, dass zukünftig Mieter verstärkt in die Planung und Umsetzung von Energiesparmaßnahmen einbezogen werden müssen. Vermieter sollen über geplante Maßnahmen informieren und die Mieter zum richtigen Umgang mit der Gebäudesteuerung anleiten.

Gastbeiträge zu anderen laufenden oder bereits abgeschlossenen Beispielprojekten behandelten folgende Themen: 

  • Mietmodelle und rechtliche Hürden
  • Neue Geschäftsfelder für die Wohungswirtschaft
  • Mieterbefragungen mit Blick auf zukünftige Herausforderungen
  • Vorstellung von Messdaten und Nutzereinfluss bei Pauschalmiete
  • Sinnvolle Energieversorgungssysteme für das Mehrfamilienhaus, Status quo bei der Solarthermie und Praxisbeispiele
  • Alternative Sanierungsstrategien und PV-Fassaden mit Eigennutzung

 

Unter den Links zur Neuigkeit finden Interessenten eine ausführliche Zusammenfassung des Workshops „Klimaneutraler Gebäudebestand durch Pauschalmiete?“. (bs)

Kontakt

Koordination

Technische Universität Bergakademie Freiberg, Lehrstuhl für Technische Thermodynamik
https://tu-freiberg.de/fakult4/iwtt

Weiterführende Links

Zusammenfassung zum Workshop „Klimaneutraler Gebäudebestand durch Pauschalmiete?“ (PDF, 538 KB)

©photo 5000 - stock.adobe.com

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