25.07.2018 | aktualisiert am: 12.07.2021

Letze Woche erfolgte an der TU Dresden der offizielle Startschuss zum langfristig angelegten Forschungsprojekt „National 5G Energy Hub“. Damit soll der zukünftige Mobilfunkstandard 5G für Anwendungen in der Energietechnik nutzbar gemacht werden. Projektpartner sind die TU Dresden in Kooperation mit der RWTH Aachen, der Deutschen Telekom sowie Ericsson. Weiterhin sind die assoziierten Partner Techem, VDZ, E.ON sowie die Stadt Dresden beteiligt. In Anwesenheit von Frau Dr. Tryfonidou vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie wurde am 19. Juli 2018 in Dresden der Kooperationsvertrag in einer feierlichen Veranstaltung unterzeichnet.

Die Digitalisierung ist eines der großen, herausfordernden Themen unserer Zeit und wird zukünftig alle Lebensbereiche betreffen. Insbesondere die Medien und die Telekommunikation nehmen hierbei eine Vorreiterrolle ein. Mit der Einführung der 5G-Technologie werden in den kommenden Jahren neue Möglichkeiten geschaffen, moderne funkbasierte Verfahren zur Datenübertragung auch für klassische Branchen anwendbar zu machen. Besonders die Energietechnik könnte von dieser Entwicklung profitieren, da mit der Energiewende zukünftig viele dezentral verteilte Anlagen und Komponenten in die bestehende Infrastruktur integriert werden müssen. Dies führt zu einem grundsätzlichen Wandel in den Versorgungsstrukturen von einer zentral ausgerichteten hin zu einer dezentralen, zellularen Versorgungsstruktur, die regional ausgerichtet ist und ein hohes Maß an Flexibilität bieten muss.

Energiewende und Digitalisierung bringen grundlegenden Wandel

Die Projektpartner wollen in drei Projektphasen diesen Prozess aktiv begleiten und bis 2028 Lösungen erarbeiten. Die Forschungsfragestellungen werden von einem interdisziplinären Team, bestehend aus Experten der thermischen Energietechnik, der Elektroenergietechnik und der Telekommunikationstechnik bearbeitet. Frau Dr. Tryfonidou vom Bundeswirtschaftsministerium betonte die Bedeutung der Digitalisierung für die Energietechnik und erläuterte wie die Informationsvernetzung auch im kommenden 7. Energieforschungsprogramm eine wesentliche Rolle spielen wird. Herr Mayer-Kahlen von Ericsson verwies auf die Möglichkeiten, die 5G-Funktechnologien für die Energietechnik bieten. Kurze Latzenzzeiten und die Verknüpfung von sehr vielen Endanwendungsgeräten machten die Energiewende erst möglich.

Projekt National 5G Energy Hub

Anschließend erläuterten Prof. Dirk Müller (RWTH Aachen) und PD Joachim Seifert (TU Dresden) die inhaltlichen Schwerpunkte des Projektes. Das Projekt ist in drei Phasen aufgeteilt. In der jetzt beginnenden ersten Projektphase (2018-2020) werden die grundlegenden Techniken und Softwarebausteine für den Einsatz der 5G-Technik für den Energiebereich entwickelt, einschließlich thermischer und elektrischer Sensoren, einem Gateway-System und Strukturen für ein zentrales Backend. Außerdem sollen regelungstechnische Algorithmen entwickelt werden, welche eine bidirektionale Ansteuerung von dezentralen Energieerzeugungs- und Verbrauchsanlagen ermöglichen. Die geplante Open-Source-Plattform für 5G-Technologien im Gebäudebereich sowie für vorgelagerte energetische Verteilsysteme soll für Unternehmen nutzbar gemacht werden.

Im zweiten Projektabschnitt (2020-2024) geht es um den Transfer zu Produkten und Serviceleistungen. Insbesondere mittelständische Unternehmen sollen hier bei ihren Anstrengungen in der Digitalisierung von firmenspezifischen Produkten und Dienstleistungen unterstützt werden. In der anschließenden Feldtestphase (2025-2028) sollen weiterführende Anwendungen bearbeitet und die Technologie in Reallaboren erprobt werden.

Link zur Neuigkeit

Webseite National 5G Energy Hub

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