In diesem Forschungsprojekt erfassten Expertinnen und Experten systematisch und umfassend Daten zu Nichtwohngebäuden. In einem schrittweisen Verfahren wurden für die Modernisierung maßgebliche Daten wie Struktur und Zustand der Gebäude, energetische Qualität sowie Einflussfaktoren auf Entscheidungsprozesse erhoben. Dadurch erforschte das Wissenschaftsteam den Sektor der Nichtwohngebäude statistisch belastbar und kostengünstig. Somit schafften die Expertinnen und Experten eine Grundlage für ein regelmäßiges Monitoring, mit dem im weiteren Verlauf und zu vertretbaren Kosten überprüft werden kann, ob die energie- und klimaschutzpolitischen Ziele auch im Gebäudesektor erreicht werden können.

Zugriff auf Datenbank jetzt möglich

Interessierte Kreise aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik können auf die Ergebnisse der Erhebungen zugreifen und tabellarische Auswertungen erstellen. Dabei gibt es drei Optionen: Fernrechnen via Tabellenkonfigurator des Instituts für Wohnen und Umwelt (IWU), Fernrechnen via R-Skript oder über einen Zugang als GastwissenschaftlerIn am IWU. Nähere Informationen finden Sie auf der Homepage des IWU.

Projektkontext

Für die Steuerung der Energiewende werden auch im Gebäudesektor detaillierte Informationen über den energetischen Zustand, die Modernisierungstendenzen und die Wirksamkeit der eingesetzten Instrumente benötigt. Das Institut Wohnen und Umwelt (IWU) hat für den Wohngebäudebereich im Projekt „Datenbasis Gebäudebestand“  gezeigt, dass solch eine Datenbasis geschaffen werden kann. Gleiches gilt es auch für den Bereich der Nichtwohngebäude zu erreichen, dessen Grundgesamtheit im Gegensatz zu den Wohngebäuden durch die amtliche Statistik nicht einmal in groben Zügen beschrieben wird.

In den letzten Jahrzehnten wurde bereits mehrfach der Versuch unternommen, die Wissenslücken zum Umfang, zur Struktur und zum Energiebedarf von Nichtwohngebäuden zu schließen. Quantitative Angaben zum mengen- und flächenmäßigen Bestand wurden dabei jedoch überwiegend für Teilsektoren ermittelt, wobei sowohl sekundärstatistische Analysen als auch vereinzelte, nicht repräsentative Befragungen zum Einsatz kamen. Die methodische Qualität dieser Einzelerhebungen erlaubt jedoch keine erwartungstreue Hochrechnung auf die Gesamtheit aller Nichtwohngebäude in Deutschland.

Das Projekt „Forschungsdatenbank Nichtwohngebäude“ zielte mit der Primärdatenerhebung zur Erfassung der Struktur und der energetischen Qualität des Nichtwohngebäudebestands in Deutschland auf die Beantwortung verschiedener Forschungsfragen.

Forschungsfokus

Mögliche Fragestellungen, die mithilfe der Forschungsdatenbank bearbeitet werden können, sind beispielsweise:

Wie stellt sich allgemein die Struktur der Nichtwohngebäude dar (räumliche Verteilung, Gebäudekategorien, Bauwerkstypen, Sektoren, Fläche, Dauer von Lebenszyklen, Baualter etc.)? Und wie verändert sie sich im Laufe der Zeit?

Wie stellen sich die wärmetechnische Beschaffenheit der Gebäudehülle und die energetische Qualität der technischen Anlagen bei Nichtwohngebäuden im Bestand dar? Welche energetischen und sonstigen Modernisierungsprozesse laufen mit welcher Geschwindigkeit ab?
Wie hoch ist der tatsächliche Verbrauch an Brennstoffen und elektrischer Energie im Bestand der Nichtwohngebäude? Wie korreliert dieser mit dem berechneten Bedarf oder mit baulichen, technischen und nutzungsbedingten Parametern?

Welche Rückschlüsse können aus der vergangenen Entwicklung des Nichtwohngebäudebestands und der aktuellen Modernisierungsdynamik auf die Motivation der Akteure bei Investitionsentscheidungen gezogen werden und inwieweit hängen diese Entscheidungen von rechtlichen und volks- wie betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab?

Welche Möglichkeiten bietet die Geoinformatik in Kombination mit Bildverarbeitung und maschinellem Lernen, um aus deutschlandweit digital vorliegenden, georeferenzierten Gebäudedaten in Gestalt von amtlichen Hausumringen und -koordinaten in Kombination mit anderen Datenquellen Rückschlüsse auf Bestand und Struktur der Nichtwohngebäude in Deutschland zu ziehen?

Zentrale Idee, Ansatz

Der Sektor der Nichtwohngebäude wurde mit diesem Projekt zum ersten Mal in Deutschland Gegenstand einer auf Repräsentativität ausgelegten Primärdatenerhebung hinsichtlich Stand und Dynamik seiner strukturellen Eigenschaften, der energetischen Qualität und der Entscheidungsprozesse bei Modernisierung.

Mit dem Projekt wurden klassische Methoden der Stichprobenerhebung mit den neuen Möglichkeiten der Geoinformatik auf Basis georeferenzierter Hausumringe kombiniert.

Ergebnisse

Die Datenerhebung ist abgeschlossen und die ersten Ergebnisse zum Nichtwohngebäudebestand liegen vor. Auf einer Abschlusstagung am 28. und 29. April 2021 wurden die Ergebnisse und Hintergründe zur Forschungsdatenbank Nichtwohngebäude digital präsentiert.

Ein Zugriff auf die Datenbank und tabellarische Auswertungen sind jetzt möglich. Nähere Informationen finden Sie auf der Homepage des IWU.

Zuletzt aktualisiert am:
14.07.2021

Daten zur energetischen Qualität von Nichtwohngebäuden in Deutschland

För­der­kenn­zei­chen: 03ET1315A-C

Projektlaufzeit
01.12.2015 31.03.2021 Heute ab­ge­schlos­sen

The­men

Modellierung & Simulation, Monitoring & Bilanzierung, Architektur & Gebäudetechnik, Neubau von Einzelgebäuden, Sanierung von Einzelgebäuden, Heizen, Lüften, Kühlen, Sanierung von Siedlungen, Dezentrale Energieerzeugung, Betriebsführung & Energiemanagement, Abwärmenutzung, Erneuerbare Energien, Solare Wärme

För­der­sum­me: 3.195.423,00 €

Kontakte

Koordination

Institut Wohnen und Umwelt IWU
http://www.iwu.de

Tel.: +49(0)351-4679-0

Geodatenanalyse
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
 http://www.ioer.de

Tel.: +49(0)351-4679-0

Screening
Bergische Universität Wuppertal, Fachgebiet Ökonomie des Planens und Bauens
http://www.oekonomie-arch.uni-wuppertal.de

Tel.: +49(0)202-439-4323

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Digitale Werkzeuge, Konzepte und Methoden

Die Informations- und Kommunikationstechnik spielt in Gebäuden und Quartieren eine wichtige Rolle. Denn innovative Gebäudetechnik und eine elektrische, thermische sowie digitale Vernetzung von Gebäuden, Quartieren und Energiesystemen können diese energetisch maßgeblich optimieren.

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